Für Schüler*innen
für Kinder ab 2 Jahren mit:
Der Schwerpunkt liegt auf der geistigen und sozialen Entwicklung der Kinder und Jugendlichen. Es werden heilpädagogische Maßnahmen eingesetzt, um sie individuell in ihrer Entwicklung zu fördern.
Das Pferd ist außerordentlich gut für die Therapie geeignet, da es fast alle Mädchen und Jungen spontan anspricht. Durch sein sanftes Wesen fühlen sich die Reiter angenommen und akzeptiert. Es fordert zur Kontaktaufnahme und zur Pflege auf. Durch seine Größe und Kraft wird es einerseits bewundert, löst aber auch Respekt aus. Der Umgang mit dem Pferd erfüllt den Reiter mit Stolz. Er fühlt sich getragen und die erhöhte Position stärkt das Selbstvertrauen. Die heilpädagogische Förderung mit dem Pferd orientiert sich in erster Linie an den Bedürfnissen der Kinder und Jugendlichen nach grundlegenden Erfahrungen wie das Getragenwerden, Wärme, Nähe und Beziehung und an dem Wunsch nach Bewegung und eigenem Handeln.
Die Aufgabe unserer Therapeutin besteht darin, das bestmögliche Setting und damit die Grundlage für eine Besserung oder Heilung herzustellen. Dazu hat sie therapeutische, pädagogische und psychologische Kenntnisse, aber auch fundierte Erfahrung im Umgang mit dem Pferd sowie umfassende reiterliche Kenntnisse und speziell ausgebildete Pferde.
Nadine Kaisereck, Dipl. Sozialpädagogin, zertifizierte Reittherapeutin
„Sehr geehrte Frau Klinger-Bischof, sehr geehrte Damen und Herren,
wir schreiben um Ihnen ein dickes Danke-Schön zu senden. Seit vielen Jahren finanzieren Sie mittlerweile Reittherapie für Schülerinnen und Schüler unserer Schule.
In diesem Jahr dürfen Kinder aus der Schuleingangsklasse (Vorstufe 1 und Vorstufe 2) das großartige Förderangebot mit Ihren Lehrerinnen Lena Prübner und Judith Weichert wahrnehmen. Wir sind ganz begeistert davon, was die Reittherapie bei den Kindern bewirkt und möchte Sie gerne ein wenig daran teilhaben lassen. Wir nehmen im Moment sechs Kinder mit zu der Reittherapeutin Nadine und ihrem Pony Pauline.
Ein Mädchen kommt aus einer rumänischen Familie mit sehr eingeschränkten finanziellen Möglichkeiten. Sie spricht nicht. Sie hat selektiven Mutismus. Obwohl sie sprechen könnte, kommuniziert sie nicht. Bei Pauline öffnet sich ihre Seele. Sie strahlt, macht mit Gebärden Anweisungen für das Pferd und die Kinder. Das ist so schön zu sehen.
Ein Junge ist ein ganz schöner Draufgänger. Bei Pauline hatte er anfangs große Angst. Beim ersten Mal stand er nur in der Nähe von Pauline, beim zweiten Mal traute er sich das Pony anzufassen, in der nächste Stunde führte er das Pony an den Zügeln und mittlerweile saß er sogar auf dem Ponyrücken. Der Junge erlebt bei der Therapie, dass er seine ängste überwinden kann. (Und sich das viel besser anfühlt als laut und wütend zu sein).
Ein Junge ist autistisch und sehr übergewichtig. Spaziergänge und Bewegung mit Pauline machen ihm aber total viel Spaß. Das Pony durfte schon an ihm riechen. Und wenn er Pauline über das Fell streichelt lächelt und pfeift er fröhlich.
Zwei Mädchen sind dabei, die große Schwierigkeiten haben sich nicht ablenken zu lassen. Sie wollen immer alles ganz schnell und genauso wie sie es haben möchten, sonst ärgern sie sich. Bei der Reittherapie lernen sie abzuwarten und Kompromisse einzugehen. Mit einem Pferd ist das viel einfacher zu lernen, als wenn die Lehrerinnen das ständig sagen.
Ein anderes Mädchen ist motorisch eingeschränkt und ihre Koordination ist noch recht wackelig. Auf dem Pferdrücken merkt man davon nichts. Sie macht ganz tolle Erfahrungen im Bereich der Wahrnehmung und der Motorik, was ihre gesamte Entwicklung positiv beeinflusst.
Sie können unserer Email unsere Begeisterung entnehmen. Vielen Dank für Ihr tolles Engagement und dass sie unsere Schüler/innen von Ihrer Arbeit profitieren lassen. […]
Ganz herzliche Grüße im Namen der Robert-Brauner-Schule senden
Judith Weichert und Lena Prübner”