So schön kann der Herner Sommer sein: Mehr als 350 Gäste aus der Herner Stadtgesellschaft folgten Ende August einer Einladung des Vereins Ruhrwerk zur stimmungsvollen Open Air Sommer-Gala auf dem RECKLI Gelände. Unter der Schirmherrschaft von Hernes OB Dr. Frank Dudda zeigten sie bei Hernes wichtigsten Charity-Event Flagge für mehr Bildungsförderung und Chancengleichheit. RVR-Verbandsdirektor Garrelt Duin, der Ehrengast des Abends, unterstützte den Ansatz: „Die Wirtschaftskraft einer Region hängt von der Bildungsförderung ihrer jungen Menschen ab.“
In ihrer Eröffnungsrede skizzierte Cordula Klinger-Bischof, Ruhrwerk-Gründerin und Vereinsvorsitzende, den Leitgedanken der Gala: „Unser Ziel ist es, durch die Vernetzung engagierter Menschen aus Politik, Wirtschaft, Verwaltung, Kultur, sozialen Initiativen und Vereinen eine kraftvolle Allianz zur Förderung junger Menschen zu schmieden.“ Dabei würdigte Klinger-Bischof insbesondere die langjährige Unterstützung durch den ersten Bürger der Stadt, Dr. Frank Dudda: „Unser Oberbürgermeister steht mit ganzem Herzen und seiner großen Energie hinter Ruhrwerk. Er öffnet uns Türen zu Menschen, die Hilfe benötigen, und zu Menschen, die helfen können.“ In den 15 Jahren seines Bestehens hat der Verein Ruhrwerk mittlerweile mehr als eine Million Euro gesammelt und eine Vielzahl von Langzeit-Projekten mit Partnern erfolgreich auf den Weg gebracht. Pro Woche erhalten aktuell rund 350 Kinder und Jugendliche eine individuelle Förderung.
Jeder Mensch besitzt ein Talent
In seiner Rede ging Ehrengast Garrelt Duin, früher NRW-Wirtschaftsminister und seit April 2024 RVR-Verbandsdirektor, auf den Erhalt des Industriestandorts Ruhrgebiet ein. Das Ruhrgebiet müsse „mit dem Jammern aufhören“ und stattdessen von dem sprechen, was bereits gelungen sei: „Niemand investiert aus Mitleid. Investiert wird nur in gute Standorte.“ Deshalb engagiere sich der RVR mit seinen Partnern auch für die Bildung von Kindern und Jugendlichen. Duin berichtete von einem Besuch bei den „New Talents“, junge Menschen, die komponieren, texten oder rappen. „Was ich in ihren Augen gesehen habe, war, dass diese jungen Menschen erstmals ein Selbstwertgefühl entwickelt haben, weil da jemand ist, der sie begleitet und bestärkt hat“, so der „Oberbürgermeister des Reviers“. Er sei davon überzeugt, dass jeder Mensch ein Talent besitze. Jeder einzelne sei es wert, dass wir uns um sie kümmern und sie nicht alleine lassen. Garrelt Duin: „Das ist die gute Brücke, die den RVR und Ruhrwerk heute verbindet.“
Mithelfen, damit alle Kinder in Herne eine gute Chance haben
Der Auftrag, „auf den Putz zu kloppen“ für alles, was im Ruhrgebiet gelingt und möglich ist – diese Aufgabe war bei Hernes OB Dr. Frank Dudda wie immer in den besten Händen. Für ihn sei es „klar wie Kloßbrühe“, dass das Ruhrgebiet allen Grund habe, wieder offensiv zu sein: „Wir haben dafür die internationalen Formate, zum Beispiel die Internationale Gartenbau-Ausstellung 2027 und mit etwas Glück die Kulturbiennale Manifesta 2025 in Wanne-Eickel.“ Damit nicht genug: Mit der Ministerin des Landes bastele man bereits an einem anderen Format und im Anschluss daran mit dem RVR an einem weiteren. Dr. Dudda: „Das ist keine Festivalisierung, wie kritische Stimmen meinen, sondern der klare Versuch, uns international als Metropolregion zu platzieren.“ Zum Abschluss appellierte Hernes Erster Bürger eindringlich an die Festgesellschaft: „Das Wichtigste aber ist, dass Sie hier weiter dabei mithelfen, dass alle Kinder in unserer Stadt eine gute Chance haben. Wir haben nur eine Chance: Alle Kinder sind unsere Kinder. Wir haben ganz pfiffige Kinder, viele sogar. Andere brauchen ein bisschen Anschub, damit auch sie pfiffig sein können. Dazu brauchen wir Ihre Hilfe. Es ist mein riesiger Wunsch, dass die neue Generation einmal das erntet, was wir gut vorbereitet haben. Das ist für mich der Antrieb, überhaupt Politik zu machen.“
Geburtstagsständchen im stimmungsvollen Ambiente
Gastgeber der Gala 2024 war RECKLI, ein weltbekannter Hersteller von Architekturbeton mit Sitz in Herne, unter Leitung seines Geschäftsführers Lutz Hammer. Das neue Verwaltungsgebäude mit großem Garten an der Industriestraße, fertiggestellt erst 2023, bot den Ruhrwerk-Aktiven mit den langjährigen Unterstützern LMV Veranstaltungsservice und prisma plan Messebau geradezu ideale Bedingungen für ein Sommerfest unter freiem Himmel. Das stimmungsvoll gestaltete Ambiente und das herrliche Sommerwetter machte Lust auf Kennenlernen, Wiedersehen und angeregte Gespräche. Die gut gelaunten Gäste ließen es sich auch nicht nehmen, der Vereinsgründerin Cordula Klinger-Bischof, die am Tag der Gala Geburtstag hatte, gemeinsam mit Larissa Schröder ein „Happy Birthday“ zu singen.
Reckli: Nachholbedarf beim Bekanntheitsgrad vor Ort
Warum es sein persönlicher, großer Wunsch war, Gastgeber für Ruhrwerk zu sein, erläuterte RECKLI-Geschäftsführer im Talk mit dem Herner Journalisten Jochen Schübel, der als Moderator durch den Abend führte: „Unser Unternehmen ist seit 50 Jahren weltweit für seine individuelle Fassadengestaltung bekannt. Ich habe jedoch gemerkt, dass bei unserem Bekanntheitsgrad in Herne Nachholbedarf besteht. Deshalb habe ich mich bei Ruhrwerk als Gastgeber beworben.“ Er freue sich sehr, dass der Verein seiner Einladung gefolgt sei: „Ich finde es einfach großartig, was Ruhrwerk leistet.“ Nun habe er an diesem Abend Gelegenheit, sein Unternehmen interessierten Gästen zu präsentieren, die RECKLI vielleicht noch nicht kennen. Besonders schön sei, dass dadurch gleichzeitig Förderprojekte für Kinder und Jugendliche unterstützt würden, so der Vater von zwei kleinen Kindern.
Sopranistin eröffnet Gala mit Puccini-Arie
Den richtigen Ton für die Gala setzte die Sopranistin Larissa Schröder aus Bremen mit ihrer beeindruckenden Stimme. Die Sängerin eröffnete das musikalische Programm mit der gefühlvollen Opernarie „O mio babbino caro“ („Oh, mein lieber Papa“) von Giacomo Puccini. Begleitet von dem Percussionisten Rolf Buchwald und dem Saxophonisten Peter König überzeugte die vielseitige Künstlerin am späteren Abend mit bekannten Swing- und Jazzklassikern wie „Fly me to the moon“ und „Summertime“. Echte Herner kennen Rolf Buchwald natürlich seit vielen Jahren als Friseurmeister und Peter König als Rechtsanwalt. Zu späterer Stunde lockte DJ Thyo aus Gelsenkirchen die Gäste mit heißen Rhythmen und Laserlicht auf die Tanzfläche vor der Bühne.
Catering unter freiem Himmel
Weil sich alle Caterer auf der Wiese aufgebaut hatten, entwickelte sich im Sonnenuntergang eine Stimmung wie beim Open Air Festival. Die Herner Restaurants „Zille“ und „Olli’s“ servierten Kostproben ihrer Kochkunst wie „Himmel und Erde“, Pilzrisotto oder Rotbarbe auf sardischem Nudelsalat. Brot-, Käse- und Wurstspezialisten hatte die Herner Gastro-Zauberin Lisa Frost appetitlich angerichtet. Die obligatorischen Erdbeertörtchen von Wiacker rundeten die Gaumenfreuden ab. Als Mitternachtssnack hatte „Zille“-Chef Stefan Rustemeier ein deftiges Chili con carne zubereitet.
Große Getränkeauswahl
Auch die Auswahl der Getränke ließ keine Wünsche offen. Beim Serviceteam des LMV versorgten sich die Gäste mit leckerem Bier und Softgetränken von Terjung. Der „Do the right Gin“, von Peter Meinken von der Destillerie Eicker und Callen speziell für Ruhrwerk komponiert, hat durch seine Final-Platzierung bei einem der wichtigsten Gin-Wettbewerbe weltweit großes Renommée erlangt und wurde eifrig verkostet. An der Weinbar von „Veginoo“ schenkten die Startup-Gründer Joline und Jonas Wernsmann erlesene Weine aus Rheinhessen aus, unterstützt durch den bekannten Winzer Alexander Luff aus Jugenheim. Und last but not least mixten Alex und Thilo Thoma mit Frederik Sondermann am Stand „The Bar“ leckere Cocktails bis in die frühen Morgenstunden.