Sport verbindet Menschen und Kulturen. Sport ist zugleich ein Schlüssel zum Lernerfolg. Deshalb geht das erfolgreiche Integrationsprojekt „Sport und Sprache“ in Herne in den Sommerferien 2025 erneut an den Start. Und Ruhrwerk e.V. ist dabei.
Das Planungstreffen von Frank Stieglitz, Breitensportkoordinator beim Stadtsportbund, Pippa Goch vom Fachbereich Integration der Stadt Herne und den drei Vertreterinnen des Vereins Ruhrwerk war kurz und bündig. Nach den sehr guten Erfahrungen der bewegten Feriencamps seit 2021 waren sich Cordula Klinger-Bischof, Conny Lengert-Scholz und Iris Stiebling sofort einig, das Projekt „Sport und Sprache“ auch im Jahr 2025 zu unterstützen. Für die sportliche Ausstattung und die Verpflegung der Kids übernimmt der Verein Ruhrwerk die Kosten in Höhe von 2.500 €.
Sommerferiencamp dauert eine Woche
Auch in den Sommerferien 2025 holen Frank Stieglitz und Pippa Goch wieder unterschiedliche Vereine mit ihren Sportarten vom American Football über Badminton und Basketball bis zum Paddeln (Kajak) zusammen, um Kindern und Jugendlichen von Herner Schulen das einwöchige Sommerferiencamp zu ermöglichen. Die Vorbereitungen erfordern einigen Aufwand: Sportstätten müssen gebucht und qualifizierte Übungsleiter*innen gefunden werden. Schulen und Kinder müssen angesprochen und Genehmigungen der Eltern eingeholt werden. Außerdem gilt es, Verpflegung und Ausrüstung zu organisieren, Bekleidung zu bestellen – und zu hoffen, dass das Wetter in der Ferienwoche passt.
Kontakte knüpfen – Sprache lernen
Ziel ist es, Kindern und Jugendlichen mit und ohne Zuwanderungsgeschichte eine spannende und fröhliche Ferienwoche mit Rundumbetreuung und Verpflegung zu bieten, bei der sich die Teilnehmenden in unterschiedlichen Sportarten ausprobieren, Kontakte knüpfen und bei Sport und Spiel ihre deutschen Sprachkenntnisse erweitern können.
Durch Sprache ans Ziel kommen
Seit 2019 ist Frank Stieglitz verantwortlich für die Umsetzung von „Integration durch Sport“ in Herne. Dabei handelt es sich um ein Programm des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB). Die Kombination aus Spiel und Sport wirke sich sehr positiv auf eine nachhaltige Integration und das Erlernen von Sprache ein, so Stieglitz: „Im Feriencamp führen wir Bewegungsspiele durch, bei denen die Kinder nur durch Sprache ans Ziel kommen. Ermutigt und angeleitet werden sie durch Übungsleitende, die eine entsprechende Fortbildung vom Landessportbund NRW zu diesem Thema absolviert haben. Sie vermitteln den Kids die Spielregeln für die Sprachspiele, für die jeweilige Sportart und für das Miteinander. Die Spielregeln zu verstehen und richtig anzuwenden, fordert von den Teilnehmenden Konzentration, Achtsamkeit und gegenseitige Hilfe. Das alles sind gute Voraussetzungen für den Lernerfolg und die Gemeinschaft.“
Wartezeit bis zum Schulbesuch für Integration nutzen
Pippa Goch betreut für den Fachbereich Integration im Kommunalen Integrationszentrum der Stadt Herne unter anderem verschiedene Sprach- und Familienbildungsprojekte für Eltern und ihre Kinder. Sie hat sich bereits im vergangenen Jahr dafür eingesetzt, dass auch zugewanderte Jungen und Mädchen, die noch keinen Platz in der Schule gefunden haben, frühzeitig in Projekten wie “Sport und Sprache“ Förderung erhalten. Pippa Goch: „Wenn wir die Wartezeit, die länger als ein halbes Jahr dauern kann, nutzen, um den Kindern und Jugendlichen Zugang zu unserer Kultur und Sprache zu ermöglichen, können sie sich anschließend leichter in den Schulalltag integrieren.“ Das Projekt „Sport und Sprache“ wird voraussichtlich in der ersten Sommerferienwoche 2025 an den Start gehen und mit einer Abschlussveranstaltung für Eltern und Fördernde enden. Über Details zu Orten und Uhrzeit informiert der Ruhrwerk-Newsletter.
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Auch 2025 steht der Verein Ruhrwerk Seite an Seite mit dem Projekt „Sport und Sprache“: Das vereinbarten jetzt (von links) Frank Stieglitz (SSB), Cornelia Lengert-Scholz, Iris Stiebling und Cordula Klinger-Bischof (alle Ruhrwerk) und Pippa Goch (Kommunales Integrationszentrum). Foto: Ruhrwerk