Projekt „Extra-Zeit zum Lernen“ vor dem Aus? NRW-Landesregierung will Förderung im August einstellen

Seit dem Sommer 2021 gibt es auf Initiative der Vereine „Ruhrwerk“ und „Lernen in Herne“ in unserer Stadt Projekte, die durch das Förderprogramm des Landes „Extra-Zeit zum Lernen“ unterstützt werden. Es gelang unter der Trägerschaft von Caritas, Arbeiterwohlfahrt, Gesellschaft freie Sozialarbeit e.V. und dem Kommunalem Integrationszentrum an 18 Herner Grundschulen zusätzliche Gruppenangebote für die Schüler*innen anzubieten. Wie die Projektgruppe nun in Erfahrung gebracht hat, endet das Landesprogramm endgültig zum 6. August 2023.

Nachteile aus Corona-Zeit ausgleichen
Das Projekt „Extra-Zeit zum Lernen“, gibt es seit Sommer 2021 in Herne. Es soll vor allem Nachteile aus der Zeit der Corona-Pandemie ausgleichen. Hierbei werden Kinder mehrmals pro Woche von Studierenden für jeweils drei Stunden unterstützt. Es wird zusammen gelernt, aber auch Gespräche über den Schulalltag geführt. Dazu kommen kreative Aufgaben und Ausflüge.Die Vereine, die Träger und die Stadt sind im Gespräch miteinander, um zu klären, wie und in welchem Umfang sie weiterhin zusätzliche Gruppenangebote aus eigenen Mitteln für Herner Kinder anbieten können. Am Ende Mai berichteten Vertreter aller Beteiligten über den Verlauf des Projekts in der Josef-Grundschule an der Stöckstraße.

Fortführung des Programms unsicher
Insbesondere Kinder, die mit schwierigen Lebensumständen konfrontiert sind, wurden von den Schulen ausgewählt, um an den Projekten teilzunehmen. Dies wird durch das Förderprogramm „Extra-Zeit zum Lernen“ des Ministeriums für Schule und Bildung ermöglicht sowie durch eine Gruppe von Vereinen wie „Lernen! in Herne“ und „Ruhrwerk e.V.“ in Zusammenarbeit mit der Stadt Herne, die gemeinsam die Eigenanteile zur Finanzierung der Projekte übernommen haben. Die Umsetzung an den 18 beteiligten Grundschulen in Herne übernehmen die „Gesellschaft freie Sozialarbeit e.V.“, die Caritas, die Arbeiterwohlfahrt sowie das Kommunale Integrationszentrum der Stadt Herne.„Es ist unklar, ob es irgendwie weitergeht. Wahrscheinlich wird es weitere Fördermittel vom Land geben, aber wie und in welchem Umfang, ist unklar. Sicher ist nur, dass das Landesprogramm zum 6. August 2023 enden soll“, so Christian Kattenbeck vom Bildungsbüro der Stadt Herne. 750.000 Euro seien ins Programm geflossen, wovon 80 Prozent vom Land finanziert werden und 20 Prozent vom Netzwerk.

Schüler brauchen dringend Unterstützung
In großer Runde wurde über das drohende Aus der ‚Extra-Zeit zum Lernen diskutiert. Frank Köhler, Geschäftsführer der Gesellschaft freie Sozialarbeit (GfS), zeiget sich enttäuscht über den Wegfall des Förderprogramms. „Die Lücke, die Corona gerissen hat, konnte noch nicht aufgeholt werden. Daher müsste das Programm eigentlich weiterlaufen“, so Köhler.
Dietmar Jäkel vom Verein „Lernen! in Herne“ sieht das ähnlich: „Wir wissen, dass die Probleme nicht verschwinden werden. Die Probleme sind da und wenn die Schüler keine weitere Unterstützung bekommen, werden sie größer. Die aktuelle iInternationale Grundschul-Lese-Untersuchung (IGLU) zeigt, wie groß die Schwächen beim Leseverständnis bei Viertklässlern deutschlandweit sind. Wir können davon ausgehen, dass schätzungsweise 50 Prozent der Viertklässler in Herne geringe Lesekompetenzen haben.“

Chancengleichheit für Kinder unmöglich
Dass diese Schwächen nur mit Förderprogrammen aufgefangen werden können, glaubt auch Cordula Klinger-Bischof, Gründerin und Vorsitzende des Vereins Ruhrwerk. „Die Lage an den Schulen ist weiterhin angespannt. Wir müssen uns bewusst machen, dass so wie die Situation jetzt ist, eine Chancengleichheit für Kinder kaum noch zu ermöglichen ist. Dabei haben die Kinder Stärken, diese müssen nur herausgekitzelt werden.“

Alles daransetzen, um Projekt weiterzuführen
Durch das Förderprogramm wurden rund 750.000 Euro nach Herne geleitet. „Leider endet nun die Förderung, sodass unklar ist, ob und in welcher Form die Maßnahmen fortgesetzt werden können. Sicher ist nur, dass wir alles daransetzen, die Projekte weiterzuführen. In drei Wochen wollen wir dazu ein erstes Gespräch mit allen Beteiligten führen“, so Christian Kattenbeck vom Bildungsbüro der Stadt Herne.

(Quelle: HalloHerne, Stadt Herne)

Mehr Information:
Extra-Zeit zum Lernen ist ein voller Erfolg (HalloHerne)

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