PROJEKT REITTHERAPIE FÜR GEHÖRLOSE KINDER

Pferde brauchen keine Worte, um Beziehungen zu Kindern aufzubauen. Der nonverbale Austausch mit dem Pferd lässt die Kinder wachsen.
Therapeutisches Reiten für wen?
Für Schüler*innen der Schule am Leithenhaus (LWL-Förderschule, Förderschwerpunkt Hören und Kommunikation)

Projektinhalt
Wichtig ist im Umgang mit Pferden die Körpersprache. Ob das Kind dabei in der Lage ist, zu hören oder nicht, ist dem Pferd egal. Ein gehörloses Kind tritt sehr viel aufmerksamer und einfühlsamer dem Pferd gegenüber. Sie registrieren oft schnell, wenn das Pferd aufgrund einer Geräuschquelle oder anderer Störungen verunsichert ist. Der Verlust der Hörfähigkeit macht sie sensibler für andere Sinne, wie z.B. das Fühlen des Spannungszustandes des Pferdes. Sowohl das Reiten als auch Übungen, bei denen das Pferd geführt werden muss, bewirken eine Förderung der Kommunikationsfähigkeit sowie das positive Erleben der eigenen Person im Austausch mit anderen. Ein weiterer Schritt stellt das selbstständige Reiten dar, denn es gilt sich mittels Schenkel-, Gewichts- und Zügelhilfen mit dem Pferd zu verständigen. So entsteht ein nonverbaler Bewegungsdialog.

Im Rahmen des Projekts „Kommunikations- und Sprachförderung durch Heilpädagogisches Reiten“ steht nicht eine gezielte therapeutische Intervention bei den Kindern im Vordergrund. Stattdessen geht es um Förderung der kommunikativen und sprachlichen Fähigkeiten. Die Therapiepferde eignen sich sowohl vom Charakter, Körperbau und Größe als auch von der Ausbildung her für eine freundliche und stabile Beziehung zu den Kindern.

Projektleitung
Nadine Kaisereck, Dipl. Sozialpädagogin, zertifizierte Reittherapeutin

Projektbetreuung Ruhrwerk e.V.

Cordula Klinger-Bischof – Tel.: 0151.40521862

Stimme der Schule am Leithenhaus

„[…]Das therapeutische Reitangebot bringt unseren Schülerinnen und Schülern viel Spaß.

Es ermöglicht ihnen eine Beziehung zu dem Pferd aufzubauen, eigene Grenzen zu überwinden, sich Dinge zuzutrauen und ganz neue Erfahrungen mit dem eigenen Körper zu machen. Durch die dreidimensionale Bewegung des Pferdes wird die Koordination des Kindes geschult und verbessert.

Die Kinder lernen dem Pferd zu vertrauen und sich auf es einzulassen. Durch das Versorgen der Pferde, wie z B. Putzen, Hufe auskratzen, Bürsten, Stallgasse fegen… und durch das Führen der Pferde in der Halle lernen die Kinder, ihren eigenen Fähigkeiten zu vertrauen und so Selbstbewusstsein zu entwickeln. Außerdem erweitern unsere hörgeschädigten Schülerinnen und Schüler ihren Wortschatz. Sie lernen neue Begriffe verstehen und zu verwenden. Der intensive Umgang mit dem Pferd fördert auch die Fähigkeit, andere Menschen zu verstehen und sich ihnen in eindeutiger Weise mitzuteilen.

Die Reittherapie hilft zudem, dass die Schülerinnen und Schüler im nahen Kontakt mit dem Pferd Auswirkungen des eigenen Verhaltens unmittelbar erleben und in schwierigen Situationen neue Lösungsstrategien finden müssen.

Alle diese durch die Reittherapie geförderten Aspekte wirken sich ausgesprochen positiv auf die schulischen Lernprozesse und auf das Verhalten der Kinder aus.

Wir danken den Sponsoren des Ruhrwerks e.V., dass sie unseren hörgeschädigten Schülerinnen und Schülern diese wichtigen Erfahrungen ermöglichen.”

Maria Küppers, Schulleiterin Schule am Leithenhaus, LWL Förderschule, Förderschwerpunkt Hören und Kommunikation, Bochum im März 2018

„Die Schule am Leithenhaus (Förderschwerpunkt Hören und Kommunikation) fördert schon seit vielen Jahren, zusätzlich zu den schuleigenen Angeboten, Kinder durch pferdegestützte Intervention. Seit dem Schuljahr 2016/17 findet das pädagogische Arbeiten mit dem Pferd auf dem Hof Große-Lahr in Herne statt. Das Projekt wird durch Ruhrwerk e.V. finanziert. Wir kommen jeden Freitag mit 5 bis 6 Kindern im Alter von 6 bis 8 Jahren. Diese Kinder haben zusätzlich zum Förderschwerpunkt Hören Förderbedarf im Bereich „Geistige Entwicklung“. Die Arbeit mit den Pferden ist sehr strukturiert, praktisch, naturnah und immer ganz direkt. So fördert sie bei den Kindern u.a. Kommunikation, Wahrnehmung, Empathie, kognitive Prozesse, übernahme von Verantwortung…

Jeden Freitag haben wir auf dem Hof ca. zwei Stunden Zeit. Neben dem Putzen, Führen und Reiten der Ponies bekommen die Kinder auch immer einen kleinen Einblick in das Leben auf dem Bauernhof. Es gibt Katzen, Hühner, Ziegen und Bienen, außerdem einen Hofladen, wo Erdbeeren, Spargel, Kürbisse, Honig, Eier, Weihnachtsbäume….je nach Saison und alles aus eigener Herstellung verkauft werden. Wir freuen uns jeden Freitag erneut auf diesen „etwas anderen Unterricht.”

Media

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